“Insgesamt war der Ton gegenüber ‘denen da draußen’ sehr, sehr hart”, sagt Celine B. “Da würde ich sogar weniger den Vorwurf in Richtung Rassismus machen. Es war eher ein extremes Gruppendenken im Sinne von: Die da draußen als Gang und wir hier drinnen als Polizei-Gang.”
Doch auch bei offenem Rassismus zeigen manche Beamte wenig Scheu, wie Celine B. berichtet. Bei den Einsatzfahrten mit “ihrem” Polizei-Duo sitzt grundsätzlich der Mann am Steuer. Der legt nach Schilderung von Celine B. eine rasante Fahrweise an den Tag, ignoriert regelmäßig Geschwindigkeitsbegrenzungen, auch wenn kein Anlass zur Eile besteht.
Als er im Laufe des Abends eine Vollbremsung hinlegen muss, weil ein Passant die Straße quert, macht er die Dunkelheit verantwortlich - und die Hautfarbe des Passanten. Sinngemäß hätte der Polizist sich beklagt, den Passanten aufgrund seiner Hautfarbe nicht gesehen zu haben, so Celine B. Dabei soll er das N-Wort verwendet haben.
Warum bin ich nicht im geringsten überrascht?
Wegen der vielen Einzelfällen?
Zitierter XKCD Comic: Ich wusste gar nicht, dass man einen Datensatz nur mit Ausreißern haben kann!
Ich glaube das hier:
Die da draußen als Gang und wir hier drinnen als Polizei-Gang.
Dürfte einen Großteil der Probleme die es bei der Polizei gibt erklären. Die im Artikel geschilderten Arbeitsbedingungen (trotz Krankheit zum Dienst herangezogen, Arbeiten in einem “Dreckloch” etc.) dürften dann ihr übriges tun - gemeinsam durchlebte schlechte Bedingungen enden eigentlich immer in einem gewissen “Korpsgeist”, mit allen seinen unschönen Nebenwirkungen, wie der im Artikel beschriebenen Verrohung.
Eigentlich wäre das auch schon ein Punkt an dem relativ einfach gegengesteuert werden könnte: Warum werden Polizisten aus einem “Brennpunktrevier” nicht regelmäßig durchrotiert? Zum einen wäre es wahrscheinlicher, dass Missstände früher entdeckt und aufgedeckt würden (diese “Gangbildung” würde schließlich verhindert), zum anderen würden die Beamten mehr Zeit in einem “normalen” Umfeld verbringen, was die Verhaltensweisen wieder neu kalibrieren würde.
Das ein Verhalten wie exemplarisch an der Beamtin beschrieben absolut inakzeptabel ist (keine professionelle Distanz, kein professionelles Auftreten, Gewalt gegen die festgenommene Person) und auf eine schlechte Führung im Revier hindeutet, ich glaube das braucht man nicht extra zu betonen.
Wie schaffen es solche Leute in den Polizeidienst? Beiden fehlt ja offensichtlich absolut die Impulskontrolle. So wie das Verständniss von Recht und Ordnung.
Es gibt halt für das Verhalten keine Konsequenzen. Die Polizisten decken sich gegenseitig und die Justiz ist meist freundlich zu ihnen. Dann gibt es halt Arschlöcher die das ausnutzen.





